Bob ist inzwischen vermutlich eine der berühmtesten (realen) Katzen der Welt – immerhin gibt es schon vier Bücher über ihn und sein Herrchen, James Bowen, liebt ihn wie ein Kind.
Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Bob seinen eigenen Kinofilm bekommt. Als Katzenliebhaber führte uns kein Weg an diesem Film vorbei!
Kurz zur Geschichte: Bob, der Streuner ist ein streunender Kater, der in James Haus einbricht, kurz nachdem dieser in das Methadon-Programm für ehemalige Drogenabhängige (wieder) aufgenommen wurde.
James findet den abgemagerten Kater und gibt ihm zu essen. Er sucht die Besitzer von “Bob”, wird aber nicht fündig. Da der Kater ihm auf Schritt und Tritt folgt, behält er ihn und lässt ihn kastrieren.
Was ist also das besondere an diesem Kater? Er ist unglaublich ruhig und zutraulich. James kann ihn mit einer Leine Gassi führen und lange Strecken auf der Schulter tragen. Bob liebt Menschen und jedes Mal, wenn er sich zu seinem oder auf sein Herrchen setzt, wenn dieser sein Geld als Straßenmusikant oder Zeitschriftenverkäufer (The Big Issue) verdient, zieht Bob die Menschen magisch an.
Dass das einen unglaublich schönen und gleichzeitig bewegenden Film ergeben kann, das ist mit dieser herzerwärmenden Geschichte klar.
Wir wurden nicht enttäuscht, sondern sogar noch positiv überrascht. Die Geschichte erzählt nicht nur die Geschichte von Bob und James, sondern erzählt auch die Sichtweise von Bob. Es gibt viele Filme, in denen ein Kater mitspielt. Aber in diesem Film spielt ein Kater mit. Er ist Hauptprotagonist und seine Sicht (buchstäblich) wird in diesem Film auch thematisiert.
Der Film ist ein Volltreffer für Katzenmenschen – mein Herz ging auf, wie wundervoll und ehrlich dieser Film war und wie treffend er die Mensch-Katze-Beziehung gezeigt hat. Aber auch darüber hinaus war es eine schöne Geschichte über den gescheiterten James, der einfach nur versucht, sein Leben wieder in geregelte Bahnen zu lenken.
Eine klare Empfehlung für alle Katzenliebhaber und für alle, die die (wahre) Geschichte eines Ex-Junkies interessiert.
Für die Statistik (Samstagmittag, Düsseldorf, Kino 6, 3. Spielwoche):
Gesamt-Besucherzahl: ca. 25
Bis das Licht anging saßen noch: ca. 25
Am Ende des Abspanns saßen noch: 4